Ich habe mein Auslandsjahr in den USA, genauer gesagt im Staat Michigan verbracht. Ich habe in der 4000- einwohnerzählenden Stadt Sparta gewohnt und die dortige High School als Senior besucht. Nach zahlreichenden Infoabenden vor meinem Aufenthalt, habe ich mich letztendlich für into Schüleraustausch entschieden und habe meine Wahl nie bereut. into und auch meine Partnerorganisation in den USA, ISE, standen mir bei Fragen oder Problemen immer schnell und gut zur Verfügung. Der eigentliche Aufenthalt fing mit dem Orientation Camp in New York, welches sich auf jeden Fall lohnt. Man lernt die Stadt und das Land echt gut kennen und ich habe immer noch sehr viel Kontakt zu Leuten, die ich dort getroffen habe. Dann ging es endlich richtig los: Auf zur Gastfamilie! Diese war bei mir ein lesbisches Paar. Am Anfang war ich sehr skeptisch, da ich eher mit einer „normalen“ Familie gerechnet habe. Aber es hat sich schnell herausgestellt, dass alles fast perfekt war. Ich kam sehr gut mit meiner Familie klar. Bereits bevor die Schule angefangen hat, habe ich mit Cross Country angefangen, was sehr hilfreich war, da ich so schon vor Schulbeginn, die ersten Mitschüler kennenlernte. Dadurch war ich dann auch am ersten Schultag nicht komplett auf mich alleine gestellt, sondern hatte zumindest die ein oder andere Kontaktperson. Aber generell kamen viele Schüler einfach auf mich zu, weil die Meisten sehr neugierig waren. Schnell lernte ich auch die andere Austauschschülerin an meiner Schule kennen. Sie kam aus Spanien und wir beide hatten eine einzigartige und besondere Freundschaft miteinander. Was mich an der Schule am meisten begeisterte war der Sport. Nicht nur, dass man für die Schule startet, sondern einfach der ganze Spirit, egal ob bei Football, Basketball, oder Cheerleading, die ganze Schule und sogar das ganze Dorf standen hinter einem. Zudem waren Homecoming, Prom und natürlich die Graduation, Highlights im Schulleben. Thanksgiving war auch eine sehr schöne Erfahrung. Ich bin dafür nach South Carolina gefahren, da dort viele Verwandte meiner Gastfamilie leben. Vor allem Black Friday hat mir sehr gut gefallen; mitten in der Nacht in die Mall um die besten Angebote zu erhalten. Ja und dann kam der Winter der sich von Anfang November bis Mitte April hinzog. Es war sehr kalt und Schnee habe ich jetzt auch genug gesehen. Aber der Winter hatte auch Gutes. Ich war ziemlich oft im Schnee tuben, besuchte tausende von Hockey Games und hatte 10 Tage Schulausfall. Auch Weihnachten mit der Familie und Sylvester mit Freunden waren einige spaßige Angelegenheit. Und so schnell war auch schon die Hälfte um. Die zweite Hälfte war nicht weniger schnell vorbei. Nach eher „langweiligen“ Januar und Februar, kam der März. Zuerst bin ich mit meiner Gastfamilie nach Frankenmuth, MI gefahren, Einem Dorf, welches früher von deutschen Einwanderern in Beschlag genommen wurde und auch heute noch typisch deutsch aufgebaut ist. Ich war mit meiner Familie in einem deutschen Restaurant essen, endlich mal wieder was aus der Heimat. Außerdem gibt es dort den größten Weihnachtsladen der Welt. Ende März hieß es dann endlich Spring Break und ich fuhr nach Myrtle Beach, SC. Raus aus der Kälte und ab in die Sonne! Ich fuhr mit einer Gruppe von meiner Schule aus und hatte super viel Spaß. Wir haben dort echt viel am Strand gemacht und die Sonne wirklich genossen. Zudem habe ich im März angefangen Fußball zu spielen und habe es nicht bereut. Nicht nur weil ich eine der besten war, mein Team war das Beste, was man sich wünschen konnte. Wir hatten so viel Spaß zusammen und das nicht nur auf dem Feld. Dann kam auch schon der April. Ich bin für ein Wochenende nach Chicago gefahren. Echt eine schöne Stadt, das hätte ich nicht unbedingt erwartet. Im April war auch endlich der lang ersehnte Prom, Es war einfach so schön zu sehen, wie sich alle zurecht gemacht hatten und einfach nur für ein paar Stunden Spaß gehabt haben. Und endlich wurde es auch war. Ich konnte wieder viel am und auf unserem See machen und Spaß mit meinen Freunden haben. Im Mai ist meine Familie mit mir dann noch nach Mackinac Island gefahren, als Abschlusstrip sozusagen. Auch das war nochmal ein Highlight und die Insel ist zwar klein aber wunderschön. Dann war es endlich so weit, meine richtigen Eltern kamen um mich „abzuholen“. Nächtelang konnte ich vorher nicht schlafen. Wie wird es wohl sein meine Eltern wieder zusehen? Es war Hammer! Als ich sie sah, merkte ich erst einmal wie doll ich sie wirklich vermisst habe. Am gleichen Tag war dann auch die Graduation, ein unvergessliches Erlebnis. Da habe ich mich wirklich wie im Film gefühlt mit Cap und Gown und allem drum herum. Nach der Graduation sind wir sofort in Schulbusse eingestiegen die uns zum nahegelegenen College gebracht haben, wo uns eine All-Night-After-Graduation Party erwartete. Nach einer aufregenden und spaßigen Nacht ging es um 5 Uhr morgens zurück. Ich hatte jetzt noch 10 Tage bis zum Abflug und unternahm sehr viel mit meinen Freunden. Am letzten Wochenende hatte ich dann eine riesige Abschiedsfeier mit Freunden, Familie und allen die ich so kennengelernt hatte. Es war schön aber auch traurig. Viele Gesichter würde ich wahrscheinlich für eine lange Zeit nicht wieder sehen. Ja und dann war er auch schon da, der letzte Tag. Nach zahlreichen Tränen am Flughafen, ging es mit meinen Eltern Richtung Deutschland, wo schon alle auf mich warteten. Zu Hause angekommen habe ich dann ungefähr eine Woche gebraucht bis ich wieder im Alltag drin war. Jetzt bin ich schon 4 Monate wieder hier und bereue es kein bisschen diesen Schritt in meinem Leben gemacht zu haben. Denn das kann mir keiner mehr nehmen. Also: Don’t Dream it, Do it!!