„Nebraska?! Da wohnt doch keiner!“ oder „Boah, da ist ja nix los!“ waren nur zwei von den vielen Kommentaren die ich ertragen musste, als ich stolz von meiner Gastfamilie, die ich am 1. April erhalten hatte, erzählte. Für mich war es erst selbst ein Schock, als ich das 1000 Einwohner Dorf googelte. In der Tat, von oben sah es wirklich recht leer aus. Aber meine Vorfreude wurde dadurch nicht getrübt. Anfang August 2010 hieß es dann „Goodbye Deutschland. America: Here I come!“ Nach 5 tollen Tagen Sightseeing, Shopping und Spaß flog ich dann mit anderen into-Austauschschülern in einer 19-sitzigen Maschine zum Zielflughafen, wo mich meine Gastfamilie herzlich in Empfang nahm. Direkt am ersten Tag lernte ich auf dem Dorffest zukünftige Mitschüler, Lehrer und den Rest der Familie kennen. Mein Gastonkel lud mich gleich zu einem Rundflug über die Region ein. Bereits zwei Tage später begann das Football Training und in der darauffolgenden Woche die Schule. Das knüpfen von Kontakten fiel mir in der recht übersichtlichen Schule recht leicht und auch mit den teilweise ungewöhlichen Schulfächern kam ich ohne Probleme klar.
In den ersten Monaten wurde Football zu meiner Lieblingssportart. Natürlich bleib ich nicht nur in Nebraska. Meine Gastfamilie war sehr reisefreudig, sodass wir bis Houston fuhren und in Florida den Start des Spaceshuttles Discovery erleben wollten. Dieser fiel jedoch ins Wasser, aber dennoch hatten wir eine tolle Zeit. Im März entschlossen meine Gastfamilie und ich uns dazu, Mt. Rushmore in South Dakota zu besuchen. Mit anderen Austauschschülern aus der Region besuchte ich Chicago und unternahm viele andere Dinge, wie zum Beispiel Schlittschuhlaufen.
In der Schule lief auch alles bestens und viele Lehrer waren erstaunt darüber, wie anders das deutsche Schulsystem ist. Zum Ende des ersten Halbjahres kannte ich bereits jeden Schüler der Schule und durch die Teilnahme an diversen Clubs entstanden Freundschaften, die noch bis heute anhalten. Nach genau 10 Monaten verabschiedete ich mich von neu gewonnen Freunden, Lehrern und meiner Gastfamilie. Auf dem Rückflug ließ ich mein Jahr Revue passieren. Waren das wirklich 10 Monate? Ich bin war jedoch sicher, dass es kein Abschied für immer sein wird. Nebraska wird mich wieder sehen! Mir wurde ein tolles Jahr in den USA ermöglicht, welches mir für immer in Erinnerung bleiben wird. Und in Nebraska ist mehr los, als man denkt ;-)