Ich habe 10 Monate in Texas, USA (2009/2010) verbracht. Es war atemberaubend! Als ich die Informationen über meine Gastfamilie bekommen habe war ich so aufgeregt und habe gleich nach meinen E-Mails nach einem Brief von meiner Familie geschaut- eine zwei Seiten Lektüre mit den Informationen über die Sachen, die mich in Texas erwarten werden. Die Zeit bis zum Orientation Camp ging eigentlich ziemlich schnell vorbei. An dem Wochenende bevor meinem Abflug haben meine Familie und ich eine Abschiedsfeier veranstaltet. Es war ein toller Tag, auf der anderen Seite ein trauriger, weil ich genau wusste, dass ich meine Familie und Freunde für ein Jahr nicht mehr wiedersehe.
Dann kam der Tag und meine Eltern, Freunde und ich gingen zum Flughafen. Ich war so aufgeregt, nervös und ängstlich Deutschland zu verlassen. Der Flug über den großen Teich dauerte ungefähr acht Stunden. Als wir an der Jugendherberge ankamen, konnte ich es nicht fassen, dass ich tatsächlich in New York war und das ich ein ganzes Jahr mit meiner neuen Familie verbringen werde. Jedoch die Zeit in New York war richtig klasse, ich habe es genossen neue Leute kennen zu lernen, die tollen Sehenswürdigkeiten zu erkunden und natürlich shoppen zu gehen. Nach den fünf Tagen in NYC begann die Zeit in Texas. Ich flog von NYC nach Dallas, dann nach Lubbock. Zuerst hatte ich Angst alleine zu fliegen, doch dann nachdem ich das Flughafenpersonal gefragt hatte wo ich lang musste, fühlte ich mich besser und fand mein Gate.
Meine Familie wartete schon auf dem Flughafen in Lubbock. Alle meine Vorstellungen wurden hervorgerufen wie meine Gastfamilie aussehen könnte. Dann war es soweit ich sah sie, doch sie sahen nicht so aus wie ich sie mir vorgestellt hatte. Trotzdem schienen sie nett zu sein und ich lies mich auf sie ein. Am Flughafen waren auch noch deren Enkel und ein Mädchen, das nun eine gute Freundin ist. Zuerst war es komisch in dem „Schulenglisch“ mit anderen Leuten zu reden, doch meine Gasteltern haben mir geholfen und mich unterstützt und somit vergas ich alle meine Sorgen. In den ersten vier Monaten verbesserte ich meine Sprache erheblich, denn ich lernte oft benutzte Ausdrücke und die Umgangssprache, womit ich auch mehr und sicherer reden begann. Die Schule ist sehr unterschiedlich von der in Deutschland, denn man hat jeden Tag dieselben Stunden und nachmittags Sport, wie Basketball, Softball, Leichtathletik oder Tanzen. Meistens bin ich erst gegen 18Uhr von der Schule gekommen, denn ich hatte einfach Spaß beim Basketball spielen mit meinen Freunden oder mit meinen Mädels beim Tanzen. Das erste Football Spiel war so aufregend, denn in den USA ist das ja der berühmteste Sport- wie in Deutschland der Fußball- und mir wurde so viel darüber gesagt wie spaßig und fesselnd es sei. Also war ich zuerst etwas nervös und ehrlich gesagt fand ich es anfangs nicht so spannend wie alle behaupteten, doch nach mehreren Spielen und einigen „how-to-cheer“ Übungen war es unendlich toll. Ich habe jedes Spiel gesehen und immer ganz gewaltig mitgejubelt. Während den schulfreien Tagen bzw. den Ferien bin ich immer mit meiner Gastfamilie – Mary und Clarence, ein älteres doch noch jung gebliebenes Ehepaar- durch Texas gereist, natürlich mit ihrem Camper. Es war eines der neuen Erfahrungen die ich gemacht hatte, weil ich noch nie richtig in einem Camper verreist bin - es war das Beste überhaupt. Wir sind nach Dallas, Austin, San Antonio, Waco, Beaumont und anderen Städten, wo ich noch nie war, gegangen. Durch den ganzen Staat sind wir immer gefahren, manchmal sind wir zehn Stunden im Auto um dahin zu kommen wo wir hin wollten. Für mich war es lächerlich zehn Stunden mit dem Auto zu fahren, ich würde fliegen, doch für meine Familie war das normal. Ich dachte okay das sei wohl das Texas Norm und nahm es als eine „real life“ Erfahrung.
Das Reisen war toll, genauso wie die Schule und eigentlich alles was in diesen Monaten passiert war. Ich habe viele Freunde in dieser Zeit kennengelernt mit denen ich immer noch Kontakt halte, hauptsächlich per Facebook oder Skype. An Wochenenden sind wir ins Kino, in den Park oder zu Festen gegangen. Es war toll mit diesen Leuten seine Zeit zu verbringen. Auch das Essen war anders als in Deutschland. Es war fettiger und ungesünder – aber trotzdem lecker- doch von Zeit zu Zeit hatte man sich daran gewöhnt und es genossen zu essen. Der mexikanische Einfluss im Essen und in der ganzen Kultur war unglaublich. Viele mexikanische Jugendliche sind mit mir zur Schule gegangen und mich des Öfteren zum Essen eingeladen. Ich habe das Essen probiert und es geliebt.
Für mich waren diese zehn Monate das Beste was ich in meinem ganzen Leben gemacht habe, denn ich wurde viel selbständiger, selbstbewusster und viel interessierter an anderen Kulturen. Ebenso habe ich mehr über mich selbst erfahren, was ich will und was nicht, wer ich bin und was ich will. Letztendlich war es mein Traum, ein toller Traum - kein Alptraum. Ein Traum der in Erfüllung gegangen ist.