Ein Jahr in den USA zu verbringen, war schon seit langem mein großer Traum. Vielleicht ist er entstanden, als ich mit 10 Jahren mal im Urlaub dort war. Schon damals hat mich das Land und die Sprache fasziniert, obwohl ich da noch nicht viel Englisch sprechen konnte. Auf jeden Fall habe ich alles daran gesetzt, ein Schuljahr dort verbringen zu können. Ich habe mir so viele Informationen wie möglich eingeholt und an der Finanzierung gearbeitet. Ja, ...und dann hat es tatsächlich geklappt.Zwei Wochen nach meinem sechzehnten Geburtstag saß ich im Flieger auf dem Weg nach New York ins Orientation Camp. New York ist eine tolle Stadt. Ich bin so froh, dass ich die Möglichkeit hatte, 4 Tage hier zu verbringen. Schon hier habe ich viele Leute kennengelernt und wir hatten jede Menge Spaß. Es gibt hier so viel zu sehen und zu erkunden, außerdem wurden wir bei gemeinsamen Aktivitäten auf unseren Aufenthalt in den USA vorbereitet. Nach 4 Tagen schließlich trennten sich unsere Wege und alle flogen weiter zu ihren Gastfamilien. Ich flog noch einmal quer durch die USA, denn mein Ziel war Spokane in Washington State. Es gab keinen Direktflug, so dass ich 2x umsteigen musste. Ich fand das richtig aufregend und hab es genossen. Spokane ist die zweitgrößte Stadt Washingtons. Aber meine Familie lebte eher außerhalb und abgeschieden. Drumherum gab es viel Wald und Natur. Ich habe auf dem Weg zur Schule sogar mal einen Elch gesehen. Meine High School gehörte mit ca. 300 Schülern auch zu den kleineren Schulen. Freunde habe ich ganz schnell hier gefunden, denn die Leute sind alle ziemlich offen und gehen auf einen zu.Schule hat mir hier viel mehr Spaß gemacht, als in Deutschland. Ich war ein Senior und so habe ich am Schuljahresende auch die Graduation mitgemacht. Und es war schon irgendwie so, wie man es immer im Fernsehen sieht. In der Schule habe ich so viel wie möglich mitgemacht, Sport, Cheerleading, Feste usw. Und das hat riesig viel Spaß gemacht. Ich bin in den USA ein großer Sportfan geworden. Ich liebe Eishockey, Baseball und Football. Und ich vermisse es sehr, mit meinen Freunden zu den Spielen zu gehen. Meine Gastfamilie habe ich zum Jahresanfang gewechselt. Zwischen uns hat es einfach nicht so gut funktioniert. Bei meiner zweiten Familie war ich dafür dann umso glücklicher. Ich habe mit meinen fünf Gastgeschwistern im Haus gelebt, mit denen ich mich super gut verstanden habe. Zwei Schwestern waren so ungefähr mein Alter. Mit ihnen habe ich auch oft was unternommen, aber jeder hatte auch seinen eigenen Freundeskreis. Mit meiner Familie bin ich dann auch zweimal nach Seattle gefahren. Wir haben unsere Granny besucht, die ein Haus am Meer hat. Einfach traumhaft. Ich habe mich bei meiner Familie so wohl gefühlt und vermisse sie alle sehr. Ich will auf jeden Fall versuchen, sie so bald wie möglich zu besuchen. Dieses Jahr ist definitiv das Tollste, was mir passieren konnte und ich bin so froh, dass ich meinen Traum habe wahr werden lassen.