Es vergeht kaum ein Tag, an dem ich nicht an mein Auslandsjahr zurück denke. Ich habe so unfassbar viel erlebt, mich verändert und so viel zu erzählen, da weiß ich gar nicht wo ich anfangen soll. Als ich das erste Mal gehört habe, dass ich ins Ausland gehen kann, habe ich sofort „JA!“ gesagt. Wer will denn nicht auf eine High School gehen und einmal so richtig amerikanisch leben? Nach dem tollen Vorbereitungsseminar, welches mir wirklich geholfen hat, ging alles ganz schnell. Ich habe mich angemeldet, hatte ein nettes Interview mit into auf Englisch, habe mein Visum in Berlin bekommen und schon ging es los. Da ich meine Gastfamilie schon relativ früh zugeteilt bekommen habe, konnte ich vorher noch mit ihnen skypen, sie kennen lernen und passende Gastgeschenke kaufen. Ein kleiner Tipp: Die Amerikaner stehen auf deutsche Süßigkeiten, Füller oder auch deutsche Kochbücher. Was immer gut ankommt sind traditionelle Dinge aus eurer Heimatstadt.
Der Abschied fiel mir nicht so schwer wie ich dachte, da ich wusste, dass ich sie alle wieder sehen werde. Das Orientation Camp in New York war so greaaaat! Die anderen Austauschschüler, die Begleiter, das Hostel, das Wetter, die vibes, die Organisation und Ausflüge, die CITY… alles war perfekt! Nach der Woche mussten wir alle voneinander Abschied nehmen und flogen in kleinen Grüppchen zu unseren Gastfamilien. Meine Gastfamilie hat mich so herzlich aufgenommen (Gastvater, Gastmutter und 2 kleine Gastbrüder), ich habe mich von Anfang an wohl gefühlt. Ich habe in Myrtle Beach, South Carolina gewohnt, 5 Minuten vom Strand entfernt. Das Haus ist ein eher kleines, aber dennoch gemütliches Haus gewesen. Eine Woche lang haben sie mir den Strand und die besten Restaurants gezeigt, ihre Freunde und Familie vorgestellt, mich mit in die Kirche genommen und mir die High School gezeigt.
Dann hieß es: FIRST DAY OF SCHOOL! Und ich gebe zu, ich war total überfordert und das hab ich auch nicht anders erwartet. ;-) Die Schule ist ungefähr doppelt so groß, wie ich es hier gewohnt bin. Hier kommt mein zweiter Tipp: Geht auf Leute zu, redet mit ihnen und fragt sie Dinge, schämt euch nicht und seid confident! Die Leute können euch nicht ansehen, dass ihr aus einem anderen Land kommt und das alles nicht gewohnt seid. Amerikaner sind sehr offen und hilfsbereit, also traut euch! Der Unterricht verläuft total anders als hier. Angefangen mit der „Pledge of allegiance“, bis hin zu der riesigen Fächerauswahl. Das Lehrer- Schüler- Verhältnis ist viel intensiver und persönlicher und der bekannte High School Spirit kommt vor allem bei Football Spielen zum Vorschein. Jeder ist stolz auf seine Schule und es besteht eine große und starke Gemeinschaft. Die ganzen amerikanischen Traditionen, wie Homecoming, Prom etc. waren so tolle Erfahrungen! Unzählig viele verschiedene Sportarten werden angeboten, aber auch andere Clubs, Bands, Chöre und Theatergruppen. Ich selbst habe Fußball gespielt, hab bei unserem Schulmusical „Fame“ mitgemacht und war Teil unseres Schulchores. Und ich liebte alles! Tipp Nr. 3: Erlebt so viel wie möglich! Genießt jede Sekunde und seid dankbar für alles. Mit Sicherheit werden euch genauso lustige Fragen gestellt, wie mir. Ein Freund wollte von mir wissen: „Do y’all actually have cars in Germany?“. Viele Amerikaner haben die USA noch nie verlassen und sind daher sehr interessiert an eurer Heimat, was sehr schön ist.
Mit meiner Gastfamilie habe ich sehr viel Zeit verbracht und sie ist wirklich eine zweite Familie für mich geworden. Dass wir uns auch mal gestritten haben, ist denke ich normal, wenn man zusammen unter einem Dach wohnt. Streiten ist nicht schlimm. Wichtig ist nur, dass ihr aufeinander eingehen könnt und euch vertragt und redet! Und letztlich müssen wir als Austauschschüler uns voll und ganz auf „the way of life“ unserer Gastfamilie anpassen, genau dafür haben wir ja Deutschland verlassen. Ich bin jeden Sonntag in die Kirche gegangen und ich habe es sehr genossen! Mit meiner Youthgroup habe ich mich jeden Dienstag getroffen. Wir sind gemeinsam auf das Konzert „Winter Jam“ gegangen und waren sogar alle zusammen in North Carolina Ski fahren. Mit meiner Gastfamilie war ich in vielen verschieden Städten in South Carolina. Außerdem haben sie mich mit nach Georgia und Florida genommen. Und kurz vor meinem Abflug durfte ich als Junior Teil des Senior- Trips sein. Der Trip ging ebenfalls nach Florida, jedoch ins Disney World. Es war AMAZING! Ein toller Abschluss! Viele Freunde von mir hatten kurz danach ihre Graduation. Es war traurig aber auch toll dabei zu sein, und alle in ihren robes und caps zu sehen, wie im Film! Zusammengefasst gab es soooo viele Highlights! Und keine Zeit für Heimweh! Abschied von allen zu nehmen war hart und echt traurig, aber ich werde nach meinem Abitur nächstes Jahr zurückfliegen und sie alle besuchen! Wie sehr ich die Leute und Myrtle Beach vermisse! Hier ein letzter Tipp: Hebt so viel auf wie möglich, macht viele Fotos, besorgt euch ein Yearbook und lasst es von euren besten Freunden unterschreiben. Außerdem ist es toll, ein Auslandstagebuch zu führen, entweder online oder auch privat in einem Buch. Das habe ich gemacht und es ist so schön „to go back in time“! ENJOY YOUR STAY! Danke auch an into, die Seminare und die Unterstützung sind super! Weiter so!!!