Bevor ich für ein halbes Jahr nach Kansas in ein kleines Dorf gegangen bin, habe ich nicht wirklich viel von dem Staat gehört. Außer vielleicht, dass es der Mittelpunkt der USA ist, oder es dort sehr viele Kornfelder geben soll. Also habe ich mich im August 2012 auf eine Reise gemacht, ohne zu wissen was mich genau erwartet, ob es mir gefällt oder wie ich zurechtkommen werde. Schon vom Flugzeug aus sind mir die vielen Felder aufgefallen und ich wusste, wir werden gleich landen, denn das ist Kansas! Am Flughafen hat mich meine Gastfamilie sehr herzlich empfangen. Ich hatte noch einen Gastbruder in meinem Alter und eine 4 Jahre jüngere Gastschwester. Meine Gasteltern und Gastgeschwister haben mich alle zusammen abgeholt und wir sind in die Stadt gefahren um zu Abend zu essen. In den ersten Stunden in meiner Gastfamilie habe ich mich sofort wohlgefühlt und hatte meine Angst über das halbe Jahr abgelegt. Auch die Verständigung verlief von Anfang an ohne Probleme und meine Gastfamilie half mir bei allem, was noch neu für mich war. Als ich mich dann nach ein paar Wochen ganz in meiner Gastfamilie eingelebt habe, war mir klar, dass ich eine zweite Familie gefunden habe und sie auch nie wieder vergessen werde. Ich war wie ein drittes Kind für meine Gasteltern und meine beiden Geschwister behandelten mich wie die eigene Schwester. Auch bei der Freundes suche hatte ich keine Probleme. Meine Schule war sehr klein, (ca. 130 Schüler) somit sprach sich schnell rum, dass eine Austauschschülerin aus Deutschland neu auf der Schule war und jeder wollte mich kennenlernen. Ich muss wirklich sagen, die Amerikaner sind sehr offen und haben keine Probleme auf Menschen zuzugehen und das kann nur ein Vorteil für Austauschschüler sein! Außerdem war ich im Volleyball Team und später habe ich Basketball gespielt, was total Spaß gemacht hat und dadurch hat man zusätzlich auch noch mal Leute kennengelernt. Mit meinen Freunden aus Amerika habe ich immer noch Kontakt, und ich habe Bekanntschaften fürs Leben gemacht! Die Vorurteile, dass Kansas langweilig sei, kann ich auf keinen Fall bestätigen. Ganz im Gegenteil, ich hatte nie Langeweile und war die meiste Zeit unterwegs. Bei Freunden, in größeren Städten zum Shoppen, auf Veranstaltungen mit meiner Gastfamilie, auf der Farm meiner Gastoma oder am See zum schwimmen. Meine Gastfamilie hat immer etwas mit mir unternommen, wir waren sogar für 2 Wochen im Urlaub in den Rocky Mountains in Colorado! Ich habe mich in diesem halben Jahr sehr verändert. Ich bin selbstbewusster und selbstständiger geworden und die Erfahrungen die ich dort gemacht habe werde ich nie vergessen! Ich bereue es in keinem Fall dass ich mich entschlossen habe dieses Auslandsjahr zu machen und ich kann wirklich jedem empfehlen das auch zu machen, denn dieses Jahr hat mir nur gute Erinnerungen und Erfahrungen gebracht. Don't dream it, do it!!!