Nach zwei Wochen Schildkrötenprojekt in Camaronal, habe ich mich auf den Weg in die Reserva Cabo Blanco gemacht. Welch ein Unterschied. Man befindet sich mitten im Wald. Trotzdem ist man direkt am Meer. Hier gibt es bedeutend mehr Kriechtiere. Ich hatte mehrere Zusammenstöße mit Skorpionen, Spinnen, Halloween Krabben und Ameisen. Aber wenn man aufpasst und weiß, wie nützlich die Tierchen sind, lernt man sie zu schätzen und zu akzeptieren. Na gut, bis auf die Skorpione. Die musste ich töten.
Der Wald ist reichlich ausgestattet mit anderen, wundervollen Tieren. Wir wurden jeden Morgen von den Rufen der Brüllaffen geweckt. Aber auch Kapuzineraffen gab es reichlich, Pizotes, Ameisenbären, Iguanas, wunderschöne Schmetterlinge, Guatusa und die schönsten Vögel.
Die Anreise war tough. Die Strassen sind nicht die Besten und ich dachte, meine Eingeweide muss ich erst wieder auseinanderknoten. Die Volontäre wohnen in einem Haus mit Blick aufs Meer und natürlich den Wald. Sogar von der Toilette aus kann man das Meer sehen. An das kalte Wasser gewöhnt man sich schnell. Ein Moskitonetz ist hier immens wichtig, nicht nur, um Moskitos abzuhalten, aber auch Ameisen und eventuell andere kleine Kriecher. Man fühlt sich besser.
Im Haus der Ranger gibt es leckeres Essen, wie z. B. Pasta, Lasagne, Hühnchen, Linsen, Salate, Gemüse, Kuchen, hauseigenes Obst, leckere Säfte und den besten Kaffee. Aber auch Internet und das rund um die Uhr. Die Köchin Maria ist die liebste Person auf Erden, aber auch die Ranger sind sehr aufmerksam und respektvoll. Vorsicht - sie erlauben sich gern mal nen Scherz mit den Volontären... :).
Die Arbeit war teilweise körperlich sehr anstrengend. Vier Stunden den Wald harken geht auf die Knochen. Aber man kann ja Pausen machen. Frühstück gab es normalerweise um 6:30h und von 8:00h bis 12:00h wurde gearbeitet. Nach dem Mittag ging es wieder an die Arbeit bis 16:00h. Touristen betreuen ist sehr entspannend gewesen. Da kann man nebenbei sogar lesen, Karten spielen oder mit Don Felipe Seifenopern im Fernsehen anschauen. Ab 20:00h begeben sich die Volontäre in ihr Haus. Andere typische Arbeiten waren das Volontärhaus sauber halten, Müll einsammeln und sortieren oder Vögel einfangen, bestimmen, messen und wieder frei lassen. Man weiß in diesem Projekt nie, was auf einen zukommt. Eines steht fest: es macht immer Spaß und ist immer ein Abenteuer.
Viel kann man in der Nähe, an seinem freien Tag nicht machen. Ein Ausflug nach Montezuma (z.B. zu den Wasserfällen) oder ein Spaziergang nach Cabuya (ca. 10 - 20 min zu Fuß). In Cabuya gibt es Läden, ein Café und eine kleine einheimische Bäckerei mit den besten Frucht Smoothies. Auch der Strand in der Reserva ist traumhaft schön. Man muss nur 2 Stunden hin laufen... und zwei zurück. Alles durch den Wald. Achtung, man könnte einem Koyoten begegnen... (die haben aber mehr Angst, als die Menschen).