Ein Praktikum in Madrid? Das hörte sich direkt vielversprechend an und so zögerte ich nicht lange, diese Chance zu ergreifen. Schnell waren alle Formalitäten geklärt und nur wenige Wochen nach meinem Entschluss saß ich bereits im Flugzeug auf dem Weg nach Spanien. Was genau auf mich zukam, war mir zu diesem Zeitpunkt noch recht unklar, doch für die Arbeit in einer Austauschorganisation hatte ich mich schon immer interessiert und so konnte ich es kaum erwarten, einmal hinter die Kulissen zu schauen und dabei zu helfen, anderen Schülern eine unvergessliche Zeit im Ausland zu ermöglichen.
Von meiner Praktikumsbetreuerin wurde ich direkt herzlich in Empfang genommen und bei angenehmen 30 Grad erhielt ich eine kleine Stadttour durch Madrid mit weiteren Informationen über die nächsten Wochen. Meine Aufgaben gestalteten sich als sehr vielfältig und trotz anfänglicher Sprachschwierigkeiten fand ich mich schnell in meine Arbeit ein. Ich lernte Videos von Austauschschülern zusammen zu schneiden, Fotopräsentation zu erstellen und übernahm bald die regelmäßige Aktualisierung der Website, sowie die Kommunikation via facebook und twitter. Auch den into-Blog nährte ich mit aktuellen Beiträgen und so vergingen die ersten Wochen wie im Fluge.
Da mein Praktikum genau in die Sommermonate fiel, durfte ich sowohl die Platzierung von spanischen Schülern im Ausland, als auch die Ankunft ausländischer Schüler in Spanien miterleben. Hierzu mussten zahlreiche Vorbereitungen getroffen werden und so konnte ich es kaum erwarten, die Austauschschüler endlich in Empfang zu nehmen und während eines 5-tägigen Orientation Camps in Madrid zu betreuen. Dank eines super netten Teams von Betreuern aus Deutschland und Spanien wurde das Camp ein voller Erfolg und so fiel es am letzten Tag nicht ganz leicht, die gerade ins Herz geschlossenen Schützlinge zu verabschieden und in ihre Gastfamilien ziehen zu lassen.
Doch auch für mich ging es spannend weiter, denn ich durfte eine Reihe Schüler nach Valencia begleiten und dort ein bisschen Meeresluft schnuppern. Nach den aufregenden und ereignisreichen letzten Wochen war ein Tag am Strand eine willkommene Abwechslung und so kehrte ich voller Motivation und Tatendrang zurück nach Madrid. In meiner letzten verbliebenen Woche besuchte ich dann einige Austauschschüler in ihren Gastfamilien, um mich nach ihrem Wohl zu erkundigen und ihre Spanischkenntnisse einzuschätzen. Strahlend wurde ich empfangen und strahlend verließ ich schließlich „meine“ Schüler, die ganz gewiss eine tolle Zeit haben würden.
Viel zu schnell neigte sich dann auch meine Zeit in Spanien schon dem Ende zu und ich konnte es nicht glauben, wie schnell die letzten Wochen vergangen waren. War ich es gewohnt, Praktika am Kopierer und stets in der Nähe der Kaffeemaschine zu verbringen, so war dies eine ganz andere Erfahrung. Jeder Tag war eine neue Herausforderung mit neuen Aufgaben und neuen Menschen, denen ich begegnete. Ich war fasziniert davon, wie viel Herzblut meine Praktikumsbetreuerin in ihre Arbeit steckte und ihre Begeisterung schlug direkt auf mich über. Meine „Arbeit“ fühlte sich plötzlich gar nicht mehr wie Arbeit an und am Ende des Tages war ich stets überrascht, wie schnell die Stunden doch vergangen sind. So war auch von Müdigkeit nichts zu spüren und ich hatte zahlreiche Gelegenheit, Madrid in seiner Schönheit und Vielfalt kennen und lieben zu lernen. Ein Praktikum wie dieses war wohl einmalig, doch hinterlässt es das schöne Gefühl, dass Arbeit auch Spaß machen kann!