Joedi, ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Aber erst mal: Hola, ich bin Luzie. Ich hab bis vor kurzem ein Praktikum in Spanien – genauer: in Madrid – gemacht. 6 Tage die Woche á 6 Stunden arbeitete ich zusammen mit Alena, Begoña und Karin im Büro des spanischen Standortes von into. Durch die geringe Mitarbeiterzahl und das kleine Büro, war das Arbeiten sehr angenehm, fast familiär.
Karin und ich arbeiteten häufig zusammen, da wir das gleiche Praktikum machten. Wir übersetzten Broschüren von bzw. in die jeweiligen Sprachen Deutsch, Englisch und ganz klar – Spanisch, das gestalten von Broschüren über die jeweiligen Programme gehörte ebenfalls zu unseren Aufgaben. Hierbei lernte ich vor allem mit dem Programm „Microsoft Publisher“ zu arbeiten. Der Arbeitsalltag wurde durch ein gemeinsames Essen „la comida“ aufgelockert, dabei unterhielten wir uns auch über persönliche Erlebnisse. Regelmäßig ging ich zur Post, auf die Bank oder in ein Schreibwarengeschäft, um diverse Dinge für into zu erledigen – es war schön dadurch mal frische Luft schnappen und sich die Beine vertreten zu können.
Wir trafen andere Schüler, die mit into in Spanien waren, oder noch sind. Gemeinsam schauten wir die „Proceción“ zu Ostern, Fußballspiele, oder machten den Trip nach Sevilla. Für den Trip nach Sevilla übertrug Alena – die Chefin von into Spanien die Verantwortung auf Karin und mich. Es war ein tolles Gefühl, für die Arbeit auch irgendwie belohnt zu werden, denn welche Praktikanten bekommen schon die Verantwortung über fremde Schüler in einem fremden Land? Der Ausflug nach Sevilla dauerte 3 Tage, wir waren viel mit Jaime unterwegs, der Repräsentant into’s in Sevilla. Ihr seht – mit into seid ihr nie allein!
Ich lebte in einer Gastfamilie, Sie bestand aus Consuelo und Jesus – den Eltern, Clara und Paloma – meinen beiden Gastschwestern. Es war ihr erstes Mal, dass sie sich als Gastfamilie zur Verfügung stellten, doch das Fazit war ihrerseits, sowie meinerseits sehr sehr gut! Die vier haben mich sehr herzlich in ihr Heim und Leben aufgenommen, wir aßen zusammen frisches und selbstgekochtes Abendbrot und machten auch viele Ausflüge. Sie gaben sich wirklich Mühe. Ich freute mich jeden Tag von der Arbeit in mein spanisches Zuhause zu kommen. Bereits nach der ersten Woche merkten sie und ich wie mein Spanisch besser wurde. Zum Schluss meinten sie sogar, ich sei schon eine richtige Spanierin.
Der spanische Alltag ist etwas anders als in Deutschland. Die Arbeit und Schule beginnt etwas später – etwa 9 Uhr. Gearbeitet wird bis ca 15.00 / 16.00 Uhr, dann gehen die Spanier in ihre lange Mittagspause und anschließend machen sie Siesta (Mittagsschlaf), um danach nochmal auf Arbeit zu gehen. Abendbrot gibt es bei vielen erst 11 Uhr Abends, was bei uns ja schon fast Nacht ist. In meiner Gastfamilie aßen wir 21 Uhr – für mich noch gut erträglich, denn wir deutschen essen ja meistens zwischen 18 und 20 Uhr.
Nach und nach kamen Karin und ich auch dem Spanischen Nachtleben etwas näher. Wir gingen Salsa tanzen, jeden Donnerstag gab es in einer Bar in Torrejon de Ardoz (dort wohnten unsere Gastfamilien, etwa eine Stunde von Madrid entfernt) kostenlosen Salsakurs. Es hat suuuper viel Spaß gemacht. Die Spanier sind viel offener, freundlicher und herzlicher. Man wird als „Neuling“ den Freunden gleich vorgestellt, die einen auch sofort integrieren. Das richtige Nachtleben beginnt erst gegen 3 Uhr morgens. Da Karin und ich schon über 18 sind, konnten wir das auch mal auskosten. Ich fand es großartig. Die Partys sind viel lockerer, es kommt auch mal vor, dass eine Gruppe dieselbe Choreographie tanzt und diese immer mehr Leute mitmachen, sodass am Ende der ganze Saal dasselbe tanzt. Ich lernte nicht nur Salsa, auch Bachata, Merengue und Kizomba, alles spanische Tänze die ich für mich entdeckt habe.
Ja ich kann wirklich sagen, ich bin zur Spanierin geworden, zumindest so halb. Ich liebe das Essen, die Tänze, die Musik, einfach die gesamte Kultur, da alles viel entspannter ist, die Leute viel herzlicher und vorurteilfreier sind – wie ich finde. Anhand des ersten Wortes meines Berichts erkennt man, dass ich teilweise Spanisch denke. Ich habe bereits ein Ticket für einen Rückflug gebucht, diesmal aber als Urlauberin. :) Ich kann es euch nur empfehlen diese Erfahrung mal zu machen. Ich kann für mich sagen, Fue lo mejor tiempo de mi vida – Es war die beste Zeit meines Lebens.